Zunehmend werden Gemische als Ersatz der herkömmlichen Reinstoff-Arbeitsfluide für den Einsatz in Kälteanlagen, Wärmepumpen oder ORC-Prozessen in Betracht gezogen, da die Nutzung der Reinstoffe aufgrund von Klimaschutzvorgaben eingeschränkt wird. Zeotrope Gemische weisen jedoch anders als Reinstoffe im Dampf-Flüssigkeit-Phasengleichgewicht stets unterschiedliche Zusammensetzungen der Dampf- und Flüssigphase auf. In den wärmeübertragenden Apparaten Kondensator und Verdampfer, die auch Teil der oben genannten thermodynamischen Kreisprozesse sind, führt dieses zeotrope Verhalten beim Phasenwechsel zu einer Überlagerung der Wärme- und Stoffübertragung. Dadurch wird die Beschreibung des Kondensationsvorgangs erheblich aufwändiger und die Vorhersage des Wärmeübergangs komplex. Die Abbildung links zeigt hierzu schematisch die Temperatur- und Konzentrationsprofile, an denen sich die Modellierung der vertikalen Filmkondensation eines binären Gemischs mit einem sogenannten Nicht-Gleichgewichtsansatz orientiert. Die präzise Modellierung der Kondensation basiert dabei auf der Kenntnis der vielfältigen Abhängigkeiten zwischen Stoff- und Wärmetransport-Korrelationen, sowie thermodynamischen Zustands- und Transportgrößen bei der Berechnung.
Neben der Modellierung und systematischen Analyse der Vorhersagemodelle wird ein Versuchsstand (s. rechte Abbildung) aufgebaut, in dem Wärme- und Stoffübergänge der Gemischkondensation für ein breites Spektrum an Zusammensetzungen verschiedener Gemische unabhängig voneinander untersucht werden können. Somit können zukünftig experimentelle Daten bereitgestellt und die bisherigen Vorhersagemodelle präzisiert werden.






BEARBEITUNG


30823 Garbsen

